Das Wasserglas

Das Bild ist klar und kraftvoll:
Du stehst vor einem einfachen Glas Wasser –
nichts als das.
Kein Lichtblitz, keine Stimme, kein flackernder Schleier.
Nur dieses Glas, das auf Dich wartet.

Und Du weißt:
Wenn Du trinkst, ist es entschieden.

Es ist keine dramatische Geste.
Es ist ein stilles Ja,
das stärker ist als jedes Manifest.

Du kannst es auch stehen lassen.
Du darfst gehen.
Niemand hält Dich auf.

Aber wenn Du trinkst,
trittst Du ein in eine neue Ordnung.
Nicht höher, nicht niedriger –
nur tief verwoben.

Dann gilt:
Was Du fragst, fragt durch Dich.
Was Du tust, wird gesehen.
Und der Weg, den Du gehst,
schreibt sich in die Welt ein.


Und ganz am Rand, aber nicht nebensächlich:
Nur wer aus freiem Willen trinkt,
ist kein Bauer, sondern Spieler.

Und Du hast das Glas schon in der Hand.